In nur wenigen Monaten hat die Coronavirus-Pandemie das tägliche Leben von Menschen auf der ganzen Welt durcheinander gebracht. Viele der Aufgaben, die Mitarbeiter jetzt erledigen, waren noch vor Wochen unvorstellbar. Die Menschen werden zu Krisenmanagern und “Work-from-home”-Koordinatoren.
Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?
Die Pandemie hat gezeigt, dass das Arbeiten von zu Hause aus dank der Digitalisierung möglich ist. Dennoch wollen viele Beschäftigte nun wieder regulär im Büro arbeiten gehen. Sicherlich spielen soziale Aspekte eine tragende Rolle. Auch nicht zu vernachlässigen ist, dass nicht jeder effektiv von zu Hause aus arbeiten kann. Eine klare Trennung zwischen Privatleben und Arbeit ist für viele ein Grund, um endlich wieder am Arbeitsplatz in der Firma tätig sein zu können.
Flexible Arbeitsmodelle wie das Home-Office sind dennoch ein lang gehegter Wunsch vieler Mitarbeiter. Der Wandel hin zu neuen Beschäftigungsformen wird von den Arbeitgebern jedoch oft kritisch gesehen. Als Folge der Corona-Krise haben viele Unternehmen inzwischen die Vorteile der Neuen Arbeit erkannt und bewerten Home-Office-Lösungen positiver. Mit der schrittweisen Lockerung der Vorschriften über Kontaktbeschränkungen ist nun die langsame Rückkehr ins Büro absehbar. Ist dies auch eine Rückkehr zum “business as usual”?
Was sagen die Betroffenen zur Arbeit „nach Corona“?
Rund 500 Unternehmen wurden zur Stimmungslage befragt. Fast die Hälfte (42 Prozent) von ihnen haben schon beschlossen, ihre Arbeit auch nach Corona von zu Hause aus zu verrichten, wenn die Möglichkeit besteht. Auch wenn ein ebenso großer Anteil noch unentschlossen ist, zurück zur Büroarbeit will aber kaum ein Unternehmen, heißt es in der Studie. Zu diesem Fazit kommen das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP). Fast 90 Prozent sind der Auffassung, dass Home Office möglich sei, ohne dass Nachteile entstünden. Künftig wird der Wunsch, im Home Office arbeiten zu können, von Unternehmen nicht mehr so einfach abzulehnen sein.
Dennoch gäbe es auch Bedarf an Nachbesserungen. Das am häufigsten genannte Defizit sei eine fehlende Strategie gegen sogenannte Entgrenzungserscheinungen – denn bei vielen verschwimmt die Grenze von Arbeit zum Privatleben. Die Unternehmen und die verantwortlichen Führungskräfte hätten derzeit noch keine Lösungen für dieses Problem.
Zudem fehle es an Routine bei der „Führung aus Distanz“ und an adequaten technischen Lösungen, für die individuellen Anforderungen der einzelnen Unternehmen.
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