In unserer weiter wachsenden digitalen Gesellschaft werden sie wichtiger denn je für Unternehmen: Webentwickler. Emanuel Gladh, Webentwickler bei Bellmatec, verrät, warum nicht nur technisches Know-how, sondern auch Flexibilität und insbesondere Kommunikationsfähigkeit wichtig für die Tätigkeit sind. Außerdem lesen Sie, mit welchen Irrtümern Webentwickler konfrontiert werden und welche Herausforderungen sie täglich meistern.
Welche Hauptaufgaben sehen Sie im Tätigkeitsfeld eines Webentwicklers?
Emanuel Gladh: Das digitale Arbeiten hat in allen Bereichen des Lebens Einzug gehalten hat. Viele Benutzer sind heute Digital Natives und schätzen eine simple und übersichtliche Bedienoberfläche. Gleichzeitig haben aber inzwischen alle Generationen den Mehrwert der Digitalisierung erkannt. Jede Altersgruppe stellt dabei eigene Anforderungen an eine Benutzeroberfläche. Die Aufgabe des Webentwicklers besteht im Schaffen einer intuitiven Nutzererfahrung, die barrierefrei und ohne Schwierigkeiten von jedem gleichermaßen genutzt werden kann.
Eine sich ständig entwickelnde Unternehmensstruktur erfordert eine einfache und unkomplizierte Anpassung digitaler Inhalte. Die Anforderungen an den Webentwickler bestehen daher insbesondere in vorausschauendem Arbeiten. Zukünftige Änderungen der Gegebenheiten gilt es von vornherein zu bedenken.
“Das Bild des allein im dunklen Keller sitzenden Programmierers ist längst überholt.”
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Wie beurteilen Sie die Rolle des Developers innerhalb von Unternehmen?
Emanuel Gladh: Das Internet enthält eine Fülle der unterschiedlichsten Webseiten und mit jedem Tag kommen weitere hinzu. Um in dieser Flut nicht unterzugehen, reichen die gängigen Website-Baukästen längst nicht mehr aus, um als Unternehmen aus der Masse hervorzutreten. Customized solutions sind obligatorisch und werden von Webentwicklern in enger Zusammenarbeit mit UI/UX-Desigern, Backenddevelopern und Marketingspezialisten umgesetzt. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit entsteht eine aussagekräftige Website, die ein Unternehmen auf einzigartige Weise repräsentiert.
Welche Bedeutung wird ihm beigemessen? Inwiefern ist er für zukunftsorientierte Unternehmen unentbehrlich?
Emanuel Gladh: Digitale Lösungen gewinnen auch für kleine und mittelständische Unternehmen immer mehr Bedeutung. Mit steigender Komplexität der Anforderungen stoßen gängige Toolkits für Laien schnell an ihre Grenzen. Dadurch wird die Rolle IT-bezogener Positionen wie die des Webentwicklers fortlaufend wichtiger, so dass der Bedarf an ausgebildeten Spezialisten auf diesem Gebiet weiter zunehmen wird.
Was sollte ein „guter“ Webentwickler für seine Tätigkeit mitbringen?
Emanuel Gladh: Eine individuelle Website lässt sich nur auf der Basis eines reichen Erfahrungsschatzes entwerfen. Erst das Wissen um vorhandene Lösungen und die technischen Möglichkeiten in der Umsetzung innerhalb eines modernen Javascript Frameworks wie z.B. Angular, Vue oder React führen zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Über diese Kenntnisse muss ein guter Webentwickler verfügen.
Webentwickler beschäftigen sich überwiegend mit der Umsetzung des Frontends. Ohne das dahinterliegende Backend funktioniert eine Website in der Regel jedoch nicht. Grundkenntnisse über die Funktionsweisen des Backenddevelopments sind entsprechend ebenfalls essentiell, um bei der Frontend-Entwicklung Berücksichtigung zu finden. Basiswissen in einer Programmiersprache außerhalb von Javascript, wie beispielsweise C#/C++, Java oder Python ist ebenfalls wünschenswert.
“Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.” (Philip Rosenthal, Politiker und Industrieller)
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Abgesehen vom technischen Know-how: Was zeichnet für Sie Webentwickler aus?
Emanuel Gladh: Das Bild des allein im dunklen Keller sitzenden Programmierers ist längst überholt. Heutzutage befinden sich Entwickler im engen Austausch mit Designern, Projektleitern und/oder dem Kunden. Neben fundiertem technischen Know-how zeichnen sich Webentwickler durch folgende Soft Skills aus: Lernbereitschaft, Wissbegierde und Flexibilität, um sich an die wandelnden Gegebenheiten einer sich rasch verändernden Branche anzupassen oder um schnell auf neue Kundenwünsche reagieren zu können. Darüber hinaus ist eine schnelle Auffassungsgabe für das Erarbeiten individueller Lösungen abseits der üblichen Standardvorlagen wichtig.
Außerdem sind gute Kommunikationsfähigkeiten eine Grundvoraussetzung dazu zählen Kritikfähigkeit und Kompromissbereitschaft, um die Vorstellungen des Nutzers, die gestalterischen Vorschläge des Designers und die technischen Restriktionen unter einen Hut bringen zu können. Ein Auge fürs Detail bei der Umsetzung des vorgelegten Designs runden die Fähigkeiten eines Webentwicklers ab.
Mit welchen Irrtümern sehen sich Webentwickler aus Ihrer Sicht häufig konfrontiert?
Emanuel Gladh: Für Außenstehende sind die komplexen Vorgänge hinter einer Website in der Regel nicht ersichtlich. Dies führt bei Anfragen oft zu Missverständnissen zwischen Nutzern und Entwicklern. Vermeintlich einfache Anforderungen lassen sich häufig nicht so leicht umsetzen, wie vom Kunden erwartet.
Ein weiterer Irrtum besteht häufig in der Vorstellung über die Aufgabengebiete des Webentwicklers. Bei den vielen Job-Bezeichnungen wie Webdesigner, Frontenddeveloper, Appentwickler, Software Developer, Backend-Entwickler usw. verlieren gerade technische Laien schnell den Überblick über die sich dahinter verbergenden Tätigkeitsbereiche und Fähigkeiten.
Webentwickler sind für die Umsetzung des Frontends von Webseiten, also die Dinge, die der Nutzer sieht und über die er Eingaben tätigt, zuständig. Alles Weitere fällt in die Zuständigkeit anderer Entwickler oder Designer.
Worin sehen Sie Herausforderungen dieses Berufsfeldes?
Emanuel Gladh: Der Fortschritt bringt täglich neue Technologien an den Start. Dies erfordert Flexibilität und die Fähigkeit, sich an ständig verändernde Anforderungen dieser Branche anpassen zu können. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, muss täglich Altbewährtes hinterfragt und Neues dazugelernt werden. Entscheidend ist nicht vorrangig das Wissen selbst, sondern die Fähigkeit und das Bedürfnis, neues Wissen zu erwerben und sich stetig weiterzuentwickeln.