App Entwicklung iOS vs. Android - Für welche Plattform zuerst realisieren?

Die Entwicklung mobiler Anwendungen gehört zu den am stärksten wachsenden Bereichen in der Softwareproduktion – und das nicht erst seit der COVID-19-Pandemie. Durch die Corona-Situation hat die App Entwicklung von iOS und Android allerdings nochmal einen enormen Schub erfahren. Doch schon zuvor waren die Unternehmen gezwungen, sich mit mobilen Lösungen zu beschäftigen, um wettbewerbsfähig zu sein und insbesondere zu bleiben.

App Entwicklung Android vs. iOS

Wenn Sie sich für die Entwicklung von Apps entscheiden, haben Sie in der Regel die Wahl zwischen zwei Plattformen, die mit Abstand Marktführer in diesem Bereich sind: Android und iOS. Die unterschiedlichen Systeme ermöglichen natürlich auch unterschiedliche Entwicklungspotenziale. Bevor Sie sich für eine Plattform entscheiden, sollten Sie prüfen, welches System Ihren Anforderungen am besten entspricht. Wir zeigen Ihnen hier einige wesentliche Vor- und Nachteile bei der App Entwicklung iOS vs. Android, damit Ihnen die Entscheidung etwas leichter fällt.

Vorteil: Android

Vielseitigkeit: Android verwendet keine exklusive Entwicklungssprache, sondern setzt Dank Java auf einer weit verbreiteten Basis auf. Da Java eine ausgewiesen vielseitige Programmiersprache ist, die sowohl von Windows, Mac OS und Linux unterstützt wird, können die Developer – unabhängig vom Betriebssystem des zur Entwicklung genutzten Gerätes – recht unkompliziert Android-Anwendungen entwickeln.
Flexibilität: Mit einigen wenigen Einschränkungen sind Android Applikationen grundsätzlich auf jeden Android-Gerät lauffähig. In Kombination mit dem flexiblen Entwicklungsprozess können so recht schnell eine große Anzahl an Geräten und Modellen bedient werden.
Über das Smartphone hinaus: Die Entwicklung von Android-Apps bedeutet, Software für ein ganzes „Ökosystem“ von Geräten zu entwickeln. Ob für VR-Headsets, Wear OS-Geräten oder Android Auto: Das Android-System lässt verschiedene Plattformen miteinander verknüpfen.
Veröffentlichung der App: Die Freigabeprozesse im Google PlayStore sind in den vergangenen Monaten verschärft wurden, um die Sicherheit auf der Plattform zu erhöhen. Viele Prüfungen werden allerdings automatisiert durchgeführt, sodass neue Applikationen schnell verfügbar sind. Sofern die Applikationen nicht gegen Inhaltsrichtlinien verstoßen, wird eine Veröffentlich anstandslos genehmigt. Die notwendige Gebühr für die Veröffentlichung von Inhalten im Google PlayStore ist ebenfalls recht gering und ist nur einmalig fällig.

Höhere Kosten, höheres Risiko:

Kostenfaktor: Die Spanne von der Planung bis zur ersten vorzeigbaren Applikation ist bei Android etwas länger. Auch die anschließende Qualitätssicherung ist kostenintensiver als beim Mitbewerber. Java als Entwicklungssprache ist am Markt deutlich verbreiteter, sodass sich eher freie Entwicklungskapazitäten finden lassen. Planen Sie trotzdem für die Entwicklung und die anschließende Testphase etwas mehr Zeit ein.
Qualitätssicherung: Die Fragmentierung kann äußerst vorteilhaft sein, da sie es Ihnen ermöglicht, für mehrere Android-Geräte gleichzeitig zu entwickeln. Allerdings macht sie das Testen äußerst kompliziert. Selbst bei recht „einfachen“ Apps müssen die Entwickler öfter Fehlerbehebungen vornehmen, da die Mehrzahl der Benutzer bei den älteren Versionen des Betriebssystems bleibt, anstatt die Updates zu nutzen, wenn sie verfügbar sind.
Thema Sicherheit: Android ist im Vergleich zu iOS deutlich offener. Als Open-Source-Plattform werden potenzielle Sicherheitslücken allerdings schnell durch die Community kommuniziert und behoben.

Advantage Apple

Elegantes Design: Apple stellt den Developern umfangreiche Richtlinien für die Erstellung einer Benutzeroberfläche für ihre Anwendungen zur Verfügung. Auch wenn dies für manche eine Einschränkung darstellen mag, gewährleistet dieser Ansatz im Allgemeinen ein außergewöhnliches Benutzererlebnis.
Eigener Kosmos: Dieser Punkt kann man als Vor- und als Nachteil sehen. Es kann für den einen Nutzer unbequem wirken, wenn man mit einem abgeschotteten System Dateien von einem Gerät auf ein anderes übertragen möchte. Auf der anderen Seite lassen sich Geräte innerhalb dieses Kosmos auch ohne große Technikkenntnisse kinderleicht miteinander verbinden.
Benutzerfreundlich: Die Applikationen von iOS sind bei Nutzern sehr beliebt, da sie grundsätzlich extrem gut funktionieren, weniger fehleranfällig sind und damit eine hohe Zuverlässig aufweisen

Starr und kaum anpassungsfähig

Anpassungsschwierigkeiten: iOS schränkt Ihre Möglichkeiten zur Anpassung der App-Oberfläche spürbar ein. Außerdem kann es mitunter schwierig sein, einige Funktionen hinzuzufügen, wenn sie die Interaktion mit Software von Drittanbietern erfordern.
Freigabeprobleme: Im Vergleich ist der Apple App Store grundsätzlich anspruchsvoller als Google Play. Auch wenn eine App keine offiziellen Regeln bricht,
kann sie abgelehnt werden, wenn sie nicht relevant oder nützlich genug erscheint.
Starre Anforderungen an die Entwicklungsumgebung: Für die iOS-Entwicklung benötigen Entwickler eine Software wie beispielsweise XCode, die nur auf dem Mac läuft. Um für iOS-Smartphones zu entwickeln, benötigen Sie also mindestens ein weiteres Gerät aus der Apple-Familie.

App Entwicklung Android? Oder doch lieber iOS?

Wie lässt sich nun die Frage nach der richtigen Plattform für die Eigenentwicklung beantworten? Inzwischen verfügen Android-Geräte über einen Anteil von über 70 Prozent am Weltmarkt. Doch während Android in Bezug auf den Marktanteil absolut führend ist, haben Nutzer, die iOS bevorzugen, einen höheren Lebenszeitwert. Eine App für den Einzelhandel oder mit umfangreichen zusätzlichen Inhalten: Dann sollten Sie sich für iOS entscheiden, da dieses System Ihnen mehr Möglichkeiten bietet, Gewinne zu erzielen. Doch denken Sie dabei auch immer an Ihre Zielgruppe. Statistiken zeigen, dass die Entwicklung von Apps für Android erfolgreicher sein kann, wenn Ihre Zielgruppe hauptsächlich in technischen oder medizinischen Bereichen tätig ist. iPhones sind bei Geschäftsleuten, Managern und Vertriebsexperten beliebter. Auch der Punkt mit dem Open-Source-Angebot bei Android und dem abgeschlossenen System bei iOS sollten Sie nicht außer Acht lassen.

Obwohl die Wahl der richtigen Plattform eine wichtige Entscheidung ist, sollten Sie bedenken, dass Ihre App höchstwahrscheinlich auf jedem der besprochenen Systeme gut funktionieren sollte. Vor Beginn der Entwicklung sollten Sie sich daher wichtige Grundfragen stellen – und beantworten können:

Welche Anforderungen stelle ich an mein System?
Welche zeitlichen und finanziellen Ressourcen habe ich zur Verfügung?
Welches System nutzt meine Zielgruppe (vorwiegend)?
Welche Erwartungen hat mein Zielpublikum der App?
Möchte ich erstmal mit der Entwicklung eines Systems beginnen oder kann ich parallel arbeiten?

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